Das Golfspiel
Spiegelbild des Lebens
Udo A. Heinrich hat seit rund einer Dekade an Jahren sein Hobby, das Golfspiel, auch zu einem Thema seiner Arbeiten gemacht.
Dies zu einer Zeit, in der das Golfspiel in der Kunst noch wenig Raum hatte. Eigentlich nur als Karikatur – oder in Darstellungen in oftmals etwas altmodisch wirkenden Englischen Stichen oder Aquarellen.
Inspirierer und Vorreiter
Durch die Wahl des geeigneten modernen Malmittels Acryl und die abweichende künstlerische Verarbeitung des Themas war Heinrich ein Inspirierer und Vorreiter für das Thema Golf in der Deutschen Kunstszene.
Licht- und Schattenspiel
Einerseits beeindrucken seine Golfbilder durch das für Heinrich typische Licht- und Schattenspiel, andererseits bannt der Künstler durch stark fragmentierte Darstellungen Momente des Spiels auf die Leinwand- und bringt so auch dem nicht golfenden Betrachter diesen Sport nahe.
Dennoch sind die Bilder keine Wiedergabe der Realität. Wie schon 2002 die Frankfurter Kunsthistorikerin Dr. Viola Hildebrand-Schat urteilte:„ Die Bilder von Udo A. Heinrich wären als fotorealistisch zu bezeichnen, haftete ihnen nicht ein gewisses Etwas an, das dem Fotorealismus entgeht. Trotz präziser Wiedergabe der Motive, durchweg heller Farbigkeit und trefflicher Wiedergabe kleinster Details, wirken sie doch weich, ja in besonderer Weise anziehend. Und aller Realistik zum Trotz bilden sie dennoch keine Wirklichkeit ab. Zu sehr ruhen die Darstellungen in sich. Das betrifft (auch) den einsam auf einer Rasenfläche liegenden Golfball ….Die Gemälde von Udo A. Heinrich haben ihren eigenen und im Grunde unvergleichlichen Duktus. Weder lassen sie sich einer Stilrichtung wie der Neuen Sachlichkeit noch dem Fotorealismus einreihen. Für eine Zuordnung zur ersteren sind sie zu harmonisch, für eine zur zweiten zu unwirklich."
Zwar ist es für den klassischen Landschaftsmaler Udo A. Heinrich das Eingebundensein in die Natur, was ihn am Golfspiel fasziniert, aber es ist für ihn viel mehr, was er mit seinen Golf-Bildern ausdrückt. Wie bei allen seinen künstlerischen Fortsetzungsreihen, geht es immer um mehr, als das was oberflächlich zu sehen ist.
So philosophiert der Künstler, der das Golfspiel auch als Spiegel unseres Lebens versteht:
„Die Bahnen assoziiere ich mit Elementen aus den einzelnen Abschnitten unseres Lebens- wie Kindheit, Jugend, Ausbildung, Beruf, Karriere, Familie. So sehe ich jede Bahn – jeden Lebensabschnitt- mit positiven und negativen Erlebnissen und Störungen, die teils von uns selbst, aber auch von außen beeinflusst, den jeweiligen (Lebens-) Abschnitt bestimmen“
An einigen Beispielen Heinrichs Schaffens lassen sich diese Gedanken gut lesen und nachvollziehen:
Vom Abschlag aus , vergleichbar dem Start in einen neuen Lebensabschnitt, beginnt das Spiel. Über das Fairway geht es weiter mit dem ach so unterschiedlichen Lebens- oder Spielverlauf. Auf dem Weg zum Ziel kommt es durch Hindernisse (wie Bunker, Rough od. Wasserhindernis) ab und an zu schwierigen Situationen , die aber mit Geschick und dem Glück des Tüchtigen gemeistert werden können – und so dann Erfolgserlebnisse bereiten. Selbst, wenn es mal nicht so gut läuft , kommt man mit Beständigkeit weiter.
Aber, egal wie verzwickt die Lage auch sein mag, bleiben Sie fair – denn einer sieht alles! . Zum Ende einer Bahn, nach vielem Hin- und Her und selten auf direktem Wege, befindet sich der Ball auf dem Green . Nochmals ist alle
Konzentration des Spielers gefordert für den glücklichen Abschluss eines Abschnitts, oder Zwischenziels. Dies ist mit dem Einputten erreicht .“
Beachtlich ist, dass Heinrich selbst die Annspannung, die den Golfer ankommt, darzustellen vermag. Neben diesen tiefsinnigen bisweilen aber auch leicht ironischen Darstellungen erschließen lichtdurchflutete Landschaften dem Betrachter den Blick in die Weite berühmter Golfplätze, die Heinrich als „Bühnen zum Spiel des Lebens“ betitelt.
Udo A. Heinrich
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