18.08.2016 / Lampert und Schneider holen DM-Titel
Doppelte Premiere bei der German PGA Championship
Zum ersten Mal in ihrer Karriere haben sich Karolin Lampert und Marcel Schneider die Titel der Deutschen Meisterschaft der PGA Golfprofessionals gesichert.
In ihrem Heimatclub GC St. Leon-Rot setzte sich Karolin Lampert mit gesamt 2 über Par durch und verwies Leigh Whittaker (+7) auf Rang 2. Die Konkurrenz der Herren entschied Marcel Schneider mit einer fulminanten 63er-Schlussrunde und gesamt 16 unter Par für sich, womit der 26-Jährige am Ende vier Schläge vor Titelverteidiger Jonas Kölbing (-12) lag.
Da war noch eine ganz dicke Rechnung offen: Marcel Schneider, Spieler der European Challenge Tour, hatte den DM-Titel 2013 und 2014 in Gleidingen jeweils denkbar knapp verpasst. 2013 musste er Florian Fritsch am letzten Loch des Turniers vorbeiziehen lassen, 2014 unterlag er im Stechen gegen Maximilian Glauert. Bei der Auflage 2016 der Deutschen Meisterschaft der PGA Golfprofessionals ließ der Tourspieler aus Pleidelsheim keinen Raum für Zweifel und sicherte sich den Siegerpokal in der Manier eines Champions: Nachdem er am ersten Tag noch eine 73er-Runde unterschrieben hatte, drehte Schneider in den folgenden beiden Durchgängen mächtig auf, spielte überragend und notierte auf dem Par-72-Platz St. Leon im zweiten Durchgang 64 und am Finaltag sogar 63 Schläge – die beiden mit Abstand besten Runden des gesamten Turniers. So musste schließlich auch Titelverteidiger Jonas Kölbing aus Feldafing, der die Konkurrenz zwei Tage lang angeführt hatte, die Überlegenheit des Kollegen anerkennen und sich diesmal mit Platz 2 begnügen (66+68+70/-12). Rang 3 teilten sich mit 9 unter Par Maximilian Walz (67+69+71) und Marcel Ohorn (73+66+68).
"Dieser Sieg fühlt sich wirklich super an! Ich wollte dieses Titel unbedingt, und dass es jetzt im dritten Anlauf geklappt hat, freut mich ungemein", jubelte Marcel Schneider über seinen ersten Sieg bei der German PGA Championship powered by Allianz. Zumal er sich diesen unter erschwerten Bedingungen erkämpfen musste: Nachdem die Fluggesellschaft seiner Wahl es nicht geschafft hatte, Schneiders Golfschläger von Helsinki, wo er am Sonntagnachmittag noch die Vierumäki Finnish Challenge auf Rang 30 abgeschlossen hatte, bis zum Montagmorgen nach Frankfurt zu transportieren und das Arbeitsgerät stattdessen in Berlin gestrandet war, musste er die erste Runde mit dem Schlägersatz seines Bruders Pascal bestreiten. "Das ging leider gar nicht gut", so Schneider, nachdem er nur ein Birdie gespielt aber zwei Bogeys kassiert hatte. In der heimischen Garage im nahen Pleidelsheim stand noch ein alter eigener Schlägersatz, der nun am zweiten Turniertag zum Einsatz kam. Mit Erfolg: Sechs Birdies und ein Eagle standen nach einer fehlerfreien Vorstellung zu Buche. "Das hat überraschend gut funktioniert", so Schneider. Am Abend kamen dann auch seine ersehnten aktuellen Golfschläger an, und damit legte Schneider noch einen drauf, spielte in der Schlussrunde sechs Birdies und zwei Eagle bei nur einem Bogey. "Ich mag den Platz in St. Leon-Rot, und es fühlt sich für mich immer großartig an, auf heimischem Boden zu spielen", so Schneider. "Vor allem bin ich auch deshalb sehr glücklich, weil meine Saison nicht optimal verlief, ich aber deutlich merke, dass mein Spiel jetzt immer besser und besser wird. Ich hoffe, dass ich diesen Schwung nun mitnehmen kann in die kommenden, für mich sehr wichtigen Wochen auf der European Challenge Tour."
Gruppenbild: Neben Peter Kort, Leiter Sponsoring der Allianz, und Rainer Goldrian, Geschäftsführer der PGA of Germany, gratulierte dem Herren-Sieger Marcel Schneider, dem Zweitplatzierten Jonas Kölbing sowie den beiden Drittplatzierten Maximilian Walz und Marcel Ohorn auch Eicko Schulz-Hanßen, der Geschäftsführer des GC St. Leon-Rot (v.l.). Foto: golfsupport.nl
Neben dem sportlichen Schwung nimmt Marcel Schneider stattliche 8500 Euro Siegerprämie mit; insgesamt war die German PGA Championship 2016 powered by Allianz bei den Herren mit 50.000 Euro dotiert. "Wir haben eine Deutsche Meisterschaft auf hohem sportlichem Niveau und auf einem erstklassigen Golfplatz erlebt", so Rainer Goldrian, Geschäftsführer der PGA of Germany. "Wir freuen uns sehr darüber, dass sich der Versicherer Allianz erstmals bei unserem wichtigsten Turnier des Jahres als Partner engagiert hat." Seitens der Allianz war Sponsoring-Leiter Peter Kort in St. Leon-Rot mit dabei, begleitete Marcel Schneider auf seiner Schlussrunde: "Ich finde es beeindruckend, in welcher Art und Weise sich Marcel Schneider nun diesen Titel geholt hat, nachdem er zuvor zweimal knapp gescheitert war. Auch sein starkes Comeback nach der 73er-Auftaktrunde zeigt seine große Klasse und seinen Kampfgeist", so Kort. Durch die Partnerschaft mit der PGA of Germany wolle die Allianz ihr Engagement im Golf weiter ausbauen. Kort: "Wir sind bereits in vielen Bereichen im Golfsport aktiv, unter anderem mit der Allianz Golf Arena hier in St. Leon-Rot, die in dieser Woche den idealen Rahmen für die Deutsche Meisterschaft der PGA Golfprofessionals gebildet hat. Gemeinsam mit der PGA of Germany wollen wir nun neue Inhalte entwickeln, um unsere Position und unsere Glaubwürdigkeit im Golfmarkt und auch im Professional Golf in Deutschland weiter zu verbessern."
Heimspiel für St. Leon-Rots Damen
In der Damen-Konkurrenz der German PGA Championship powered by Allianz waren mit Karolin Lampert und Leigh Whittaker zwei aktuelle Spielerinnen der Ladies European Tour beziehungsweise der LET Access Series am Start. Da beide auch für den GC St. Leon-Rot spielen, schienen die Favoritenrollen von Beginn an klar verteilt. Dennoch sorgte zunächst eine Golflehrerin der PGA of Germany für Furore: Anne-Catrin Ernst, Fully Qualified PGA Golfprofessional des GC St. Leon-Rot, brachte am ersten Tag ebenso wie Karolin Lampert eine 74er-Runde auf den Platz und teilte damit die Pole-Position mit ihrer Club-Kollegin. Nach 54 Löchern lag Karolin Lampert mit Runden von 74, 71 und 73 Schlägen dann zwar doch vor ihrer Tour-Kollegin Leigh Whittaker (78+69+76/+7), doch Rang 3 bedeutete für Anne-Catrin Ernst (74+78+78/-14) mehr als nur einen Achtungserfolg. "Sie hat ganz locker aufgespielt und am ersten Tag bis zum Doppelbogey an Bahn 18 sehr gutes Golf gezeigt. Sie hat damit bewiesen, dass auch die Teacher mithalten können", freute sich Karolin Lampert mit ihrer Club-Kollegin. "Für mich fühlt es sich sehr gut an, diesen Titel zu gewinnen, vor allem weil mit Leigh Whittaker eine Spielerin am Start war, die mit mir auf der Ladies European Tour unterwegs ist", so die 21-Jährige. "Ich bin sehr glücklich über diesen ersten Saisonsieg und habe die Atmosphäre absolut genossen, die gleichzeitig entspannt und doch sportlich war."
Neben den 1800 Euro Preisgeld für die Siegerin weiß sie vor allem das Selbstvertrauen zu schätzen, das die Teamspielerin des GC St. Leon-Rot nun am Wochenende zum Finale der Deutschen Mannschafts-Meisterschaft im Licher GC mitnimmt: "Wir hatten hier in St. Leon-Rot dank der phantastischen Arbeit des Greenkeeping-Teams sehr schnelle Grüns, so wie ich sie auch in Lich erwarte. Ich hoffe, es geht dort so weiter!"
Foto: golfsupport.nl